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Wechloy, rund um die DorfstrasseAls Verbindungsweg nach Bloherfelde führt der Hartenscher Damm über die Haaren. Dort war bis vor kurzem eine schlichte Holzbrücke. Sie übte eine merkwürdige Anziehung auf jung und alt aus, hauptsächlich auf jung. Sowohl die ganz Jungen, die dort meistens ergebnislos versuchten, Fische zu angeln oder mit mehr Erfolg Stichlinge fingen. Der Abend gehörte dagegen mehr den «nicht mehr ganz so Jungen, die auf große Gesellschaft keinen Wert legten, sondern denen eine Gemeinsamkeit zu zweien vollauf genügte. Auch Leute, die den Abendfrieden an der Haaren genießen wollten, lenkten gern ihre Schritte hierher. An das Geländer gelehnt, den Blick ins Wasser gerichtet, das je nach der Tide stromauf oder stromab fließt, läßt es sich gut träumen. Und wenn dann der Mond aufgeht und die zarten Nebelschleier über den Wiesen der Haaren brauen, wird man von der verzauberten Stimmung eingefangen. Anstelle der Holzbrücke steht jetzt eine breite Betonbrücke dort, die dem immer größer werdenden Verkehr besser gewachsen ist. Die aufgelockerte Lage des Ortes, wo jeder seine Ellenbogenfreiheit und seine freundliche Umgebung hat, hat wohl viel dazu beigetragen, daß unter den Einwohnern ein freundlicher Ton herrscht. Es ist ein ruhiger Menschenschlag, der hier wohnt. Man nimmt wohlmeinenden Anteil am Schicksal seiner Nachbarn und übrigen Gemeinschaftsmitglieder, ohne deren Eigenleben zu stören. Geselligkeit wird hier groß geschrieben. Das kommt zum Ausdruck im Vereinsleben des Heimatvereins, Schützenvereins und landwirtschaftlichen Vereins. Als letzte Entwicklung des Landschaftsbildes zeichnet sich das Gelände zwischen Krückeberg und dem Eisenbahnübergang ab. Während Wechloy bisher rein landwirtschaftliches bzw. Wohngebiet war, ist hier jetzt ein größeres Gelände für gewerbliche bzw. Industriebetriebe freigegeben worden. Neben der schon lange bestehenden Sägerei von Dieks u. Kuhlmann, der früheren Höglschen Marmorfabrik, entstand vor etwa 27 Jahren eine Netzfabrik. Die Befürchtung mancher Wechloyer, daß der Ort jetzt ein Industriegesicht bekäme, trat zum Glück nicht ein. Der Besitzer, Herr Kremmin, hat gezeigt, daß es durchaus möglich ist, einen Industriebetrieb so zu gestalten, daß er sich durch Bauweise und freundliche Grünanlagen harmonisch in die Umgebung einfugt und sogar zu einem Zierstück werden kann. Hoffen wir, daß die Betriebe, die auf der anderen Seite errichtet werden, sich von gleichen Gesichtspunkten leiten lassen, so daß der Eindruck eines freundlichen Ortsteils, den Wechloy bisher gemacht hat, nicht verwischt wird. Ergänzung durch die Internetredaktion (Stand März 2015)Die im letzten Absatz zum Teil befürchtete Entwicklung ist so nicht eingetreten. Die Netzfabrik, die Sägerei und die Marmorfabrik sind inzwischen geschlossen und stillgelegt. Nördlich der Autobahn A 28 und westlich der Ammerländer Heerstrasse ist ein großes Einkaufszentrum mit mehr als 4000 PKW-Parkplätzen entstanden, das weit über die Grenzen Wechloys und Oldenburgs bekannt ist.
Südlich der Autobahn A28 und östlich der Ammerländer Heerstrasse im Bereich Bäkeplacken
werden weitere An-Institute der
"Carl-von-Ossietzky Universität, Campus Wechloy" geplant und
gebaut - ein neuer S-Bahn Haltepunkt ist kurz vor der Fertigstellung.
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