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Wechloy, rund um die DorfstrasseDer Krieg brachte noch schwere Jahre, mancher Einwohner kehrte aus dem Felde nicht zurück, und es wurde Anfang der zwanziger Jahre, bis sich die Zeiten wieder normalisierten. Inzwischen hatte sich die Stadt Oldenburg weiter nach Westen ausgedehnt. Die Baulücken der Ammerländer Heerstraße schlossen sich immer mehr, und neue Straßenzüge entstanden dort. Der Stadtrand hatte Wechloy erreicht, das bis dahin zur Gemeinde Eversten gehörte. Mit der Eingemeindung von Eversten wurde auch Wechloy in das Stadtgebiet einbezogen. Bei der Gelegenheit wurde ein Teil der Dorffläche an das Ammerland abgetreten. Anstelle der Ofener Bäke verlief die westliche Grenze jetzt entlang dem Waldweg, Drögen-Hasen-Weg und einem Schaugraben, der zur Haaren führt. Mit der Wiedergesundung der Wirtschaft setzte eine neue Bauperiode am Drögen-Hasen-Weg ein, und zwar wieder nur bis zum Heynesweg, denn das zur Bebauung freigegebene Gebiet endet auch heute noch dort. Aber nicht nur der Drögen-Hasen-Weg wurde weiter bebaut, auch Heynesweg, Grotepool und Ammerländer Heerstraße erhielten immer mehr Häuser, die aber schon eine ganz neue Bauweise zeigten. Die Einwohnerzahl Wechloys stieg rapide an. Ja, in dieser Zeit wurden sogar die Weiden und Äcker im Norden Wechloys, dort wo sich der Bäkeplacken und die Herrnwisch befanden, aus ihrer Ruhe aufgeschreckt. Durch den immer mehr anwachsenden Straßenverkehr war eine Umgehungsstraße für die Stadt Oldenburg erforderlich geworden, und diese wiederum brauchte eine Ausfallstraße nach Zwischenahn. Hierfür war gerade dieses unbebaute Gelände wie geschaffen. Nicht immer zur Freude der davon betroffenen Eigentümer, denen die Ländereien enteignet wurden. Die Ammerländer Heerstraße bekam allerdings eine sehr erwünschte Entlastung. Abermals wurde diese friedliche Entwicklung durch einen Weltkrieg gestört. Die Schrecken dieses Krieges sind noch in unser aller Erinnerung und sollen deshalb nicht noch einmal aufleben. Was niemand für möglich gehalten hatte geschah. Die deutsche Wirtschaft erholte sich überraschend schnell, und Anfang der fünfziger Jahre setzte eine so stürmische Bautätigkeit ein, daß das Bild Wechloys, jedenfalls soweit es im Bebauungsgebiet liegt, von Grund auf geändert wurde. Die schöne ruhige Lage Wechloys, sowie die gesunde saubere Luft hier, die wohl von den Wäldern und Wiesen beeinflußt wird, lockte viele Baulustige an, so daß das vorhandene Bauland nicht mehr ausreichte. Neue Straßen, Rehweg, Hirschweg und Elchweg, wurden angelegt, die nun auch schon wieder zum größten Teil bebaut sind. Der neuen Baurichtung entsprechend wurden die Häuser immer schöner, so daß wir heute im Ortsteil Wechloy einen Querschnitt durch alle Bauepochen finden, der trotzdem ein harmonisches Ganzes bildet. Der freundliche Eindruck wird noch verstärkt durch die vielen schönen Vorgärten und sonstigen Grünanlagen, wie Hecken, größere Rasenflächen usw. Jeder Hausbesitzer bemüht sich nach Kräften, diesen Eindruck zu erhalten. Dem Bürgerverein vor dem Haarentor sei an dieser Stelle auch herzlicher Dank ausgesprochen, denn er hat sich stets bemüht, durch Vorträge usw. den Einwohnern immer neue Anregungen zu geben. Auch der Baumbestand am Wege trägt viel dazu bei, den Eindruck einer Siedlung im Grünen zu erwecken. Manche stolze Eiche steht noch am Wegrande zur Freude der Einwohner und der Spaziergänger. Sie stehen zum Teil unter Naturschutz und sind hier nicht wegzudenken. Die Bauernhäuser zwischen den modernen Bauten geben Wechloy noch einen halbdörflichen Charakter; und das macht das Dorfbild so anheimelnd und gemütlich, so daß sich hier jeder wohlfühlt und Wurzeln schlägt. Es war deshalb auch stets ein beliebtes Ausflugsziel der Stadtoldenburger Bevölkerung. Noch heute sieht man an Sonn- und Feiertagen, vor allem im Frühling, ganze Scharen festlich gekleideter Menschen zu Fuß oder per Rad nach draußen pilgern, um sich an der grünen Natur zu erfreuen. Sie wandern dann weiter durch die Wechloyer Büsche nach Ofen oder an der Bahn entlang nach Bloh, wenn sie nicht die Gastwirtschaft ,,Zum Drögen Hasen" als Endziel wählen. |