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Beschreibung der einzelnen Höfe

Köterei Schüttenhus

So entwickelte sich die Köterei nur langsam aus kleinsten Anfängen. Hans Schütte muß dann bald gestorben sein. 1685 bewirtschaftete sein Sohn Hinrich Müller oder Schütze (Schütte) schon die Stelle. Dessen Bruder Anton Günther Müller zog ins Stift Paderborn. Das Fernweh und die Wanderlust lag der Familie offenbar im Blute. Auch Hinrichs Sohn Johann kehrte in jungen Jahren um 1700 der heimatlichen Scholle den Rücken und ließ sich in Amsterdam ,,mit wesentlicher Wohnung" nieder. Als er nach über 30 Jahren noch nicht zurückgekehrt war, bestimmte der Vater Hinrich Müller-Schütte 1734 in seinem Alter, daß seine Tochter Gesche und deren Bräutigam Oltmann Wienken die Köterei erben sollten.

Oltmann Wienken oder Müller oder Schütte verlor in der großen Viehseuche von 1745/46 zwei Kühe und ein Kalb, was einen Schaden von 28 Rt. ausmachte. Er hinterließ die Stelle wiederum seinem Schwiegersohn Dierk Pophanken. Danach erbte 1804 der älteste Sohn Dierk Pophanken den väterlichen Hof, der im Laufe des 18. Jahrhunderts (1751, 1759, 1782) durch mehrere Landkäufe wesentlich erweitert worden war. Nach dessen Tode erbten 1805 die Tochter Anna Margaretha und ihr Mann Eilert Diecks (aus der Köterei Schwars Hus in Wechloy). Um 1820 wird das Besitztum aufgezählt: Wohnhaus (70 Fuß lang, 36 'Fuß breit), Scheune (30 Fuß lang, 24 Fuß breit), 3 Scheffelsaat Garten, 28 Scheffelsaat Saatland, 6 Tagewerk Wiesenland; an Vieh: 2 Pferde, 3 Kühe, 2 Kälber, 5 Hühner, 1 Hahn

1857 folgte der Ălteste Sohn Diedrich Diecks. Doch auch die Diecks konnten sich nicht lange behaupten; Diedrich Diecks starb und Nachfolger wurde 1884 sein Schwiegersohn Friedrich Küpker (aus Loyerberg). Diese Familie sitzt hier noch heute, 1919 trat der Sohn Diedrich Küpker das väterliche Erbe an, ihm folgte 1935 dessen Sohn Friedrich Küpker, der im letzten Krieg 1941 fiel. Seitdem ist Grunderbe der Sohn Dieter Küpker

Er erlernte zunächst den Beruf des Landwirts, schulte dann aber um und wurde Lehrer. Die Landstelle war bis 1964 geschlossen an Fam. Schröder, dann bis 1975 weiter verpachtet. Ab 1975 wurde das Hofgebäude und die Ländereien an Land Niedersachsen (Uni Oldenburg) verkauft. 1977 brannte die Große Scheune ab und wurde nicht wieder aufgebaut. 1980 wurde das Hauptgebäude durch Eigenleistung von Universitätsangehörigen in einen Kindergarten umgebaut.

Das ist in großen Zügen die Geschichte dieses Hauses. Vielfach wechselten im Besitz die Familien: 2 Generationen Müller, 1 Generation Wienken, 2 Generationen Pophanken, 2 Generationen Diecks und schließlich bis heute 4 Generationen Küpker; auch ein Hermann Doormann hat hier von 1820 bis 1863 über vier Jahrzehnte gewohnt (2. Ehemann von Eilert Diecks Witwe Anna Marg. geb. Pophanken). Aber durch all diese Familien zieht sich ein roter Faden hindurch, der sie alle miteinander verbindet, durch alle fließt das Blut des Gründers und ersten Besitzers der Köterei, des Musketiers aus dem 30-jährigen Krieg und Wildschützen Hans Müller oder Schütte, der zwar seit Jahrhunderten vergessen ist, nach dem aber heutigen Tags noch sein Haus Schüttenhus genannt wird und seine Bewohner noch seinen Namen tragen, wie beispielsweise Friedrich Küpker als "Schütten-Fidi" bekannt ist.